Turmfreunde Tübingen
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Herzlich willkommen Beim Tübinger Bismarckturm

Der Tübinger Bismarckturm steht auf dem höchsten Punkt des Schlossbergs. Er ist umgeben von einer schönen Anlage mit Bäumen, Hecken und Sitzgelegenheiten. So ist der Bismarckturm nicht nur historisch interessant sondern auch als Teil der Landschaft ein schönes Ausflugsziel. Vom Dach des Turms eröffnet sich eine wunderbare Aussicht ins Neckar- und ins Ammertal.
Seit 2020 betreut der Verein Tübinger Turmfreunde e.V. den Bismarckturm, kümmert sich um die Pflege des Denkmals, um die historische Einordnung und darum, dass der Turm überhaupt zugänglich ist. Diese Website will Ihnen den Bismarckturm Tübingen in seiner Geschichte und auch in seiner heutigen Funktion ein wenig näher bringen.

GESCHICHTE DER BISMARCKTÜRME

Bismarcktürme zählen zum bizarrsten Bauerbe, das es in Deutschland zu bestaunen gibt. Zahlreiche, meist private Initiativen, verfolgten in der Zeit zwischen Reichsgründung und erstem Weltkrieg das Ziel, Bismarcktürme zu errichten. Von ehemals 240 Bismarcktürmen und -säulen stehen auf dem heutigen Gebiet von Deutschland, Frankreich, Tschechien, Polen, Russland, Österreich, Kamerun, Tansania und Chile noch 173 Bauwerke. Diese Türme und Säulen waren mehr, als einfache Denkmäler. Fast immer bestand die Möglichkeit, auf ihnen große Feuer zu entzünden. Sie sollten „Flammen über ganz Deutschland zu Ehren Bismarcks“ ermöglichen.
Die Bismarcktürme waren nie als Aussichtstürme gedacht. Sie sind vielmehr überdimensionierte Fackeln zu denen ursprünglich nur die Brandmeister Zugang hatten.
Standorte Bismarcktürme in Deutschland
Luftaufnahme des Tübinger Bismarckturms

Otto von Bismarck

Otto von Bismarck
Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen ist eine der umstrittensten Figuren der deutschen Geschichte. Er führte blutige Kriege, um einen deutschen Nationalstaat zu gründen, war die Triebfeder des deutschen Kolonialismus, gilt als rassistisch gesinnt und bekämpfte Katholiken und Sozialisten. Gleichzeitig führte er die seinerzeit fortschrittlichsten Sozialgesetze der Welt ein und durch seine von „Blut und Eisen“ geprägte Kriegspolitik erlangte Preußen die unangefochtene Vormachtstellung in Kontinental-Europa.


So gibt es auch in der Rezeption von Otto von Bismarck zwei vorherrschende und zugleich maximal konträre Sichtweisen. Den einen gilt er als „Dämon der Deutschen“, herrschsüchtig und skrupellos. Den anderen als politisches Genie und alleinverantwortlicher Reichsgründer.

Die Bismarck-Verehrung

Nachdem Kaiser Wilhelm II. 1890 Bismarck als Reichskanzler entlassen hatte, setzte in Deutschland eine beispiellose Bismarck-Verehrung ein. Bismarck entwickelte sich zum Symbol für Nation und Reich. Nach seinem Tod vereinnahmt ihn vor allem das bürgerlich-national gesinnte Lager und überhöht ihn zum mythischen Übervater der deutschen Nation. Seine Büste wurde in die Walhalla aufgenommen, Straßen, Plätze, Ortschaften und ganze Gegenden nach ihm benannt und von Schiffen über Pflanzen bis hin zu Fischgerichten ist der Name Bismarck allgegenwärtig.
In ganz Deutschland wurden Bismarck-Gesellschaften gegründet. Triebfeder der Verehrung waren vielerorts studentische Verbindungen. Vor allem während des ersten Weltkrieges und auch in der Zeit des Nationalsozialismus wurde Bismarck zur Leitfigur für Patriotismus, Nationalismus, völkisches Denken und Kriegsanstrengungen stilisiert. Auch heute stehen noch immer viele der ihm gewidmeten Denkmäler und Bauwerke. Die Verehrung allerdings ist einem kritischen Blick gewichen.
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ARCHITEKTUR DES
TÜBINGER BISMARCKTURMS

(„Götterdämmerung“)

Die Studentenschaft im Deutschen Reich schrieb 1899 einen Wettbewerb aus, um einen idealen Entwurf für möglichst alle Bismarcktürme zu ermitteln. Hinsichtlich Gestaltung und Form der Türme sollten den Künstlern keine Vorschriften gemacht werden. Der obere Teil allerdings sollte so gestaltet sein, dass darauf Gedenkfeuer entzündet werden können.
Die Bismarcktürme sollten in unterschiedlicher Größe, je nach Spendenaufkommen, zu fertigen sein. Gewonnen hat diesen Wettbewerb der Entwurf „Götterdämmerung“, den der Dresdner Architekt Wilhelm Kreis eingereicht hatte. Kreis setzte sich damit gegen 320 andere Einreichungen durch. Von 1900 – 1911 wurden insgesamt 47 Türme in verschiedensten Höhen nach dem Entwurf „Götterdämmerung“ gebaut.

(BAU)GESCHICHTE DES
TÜBINGER BISMARCKTURMS

Der Bau des Bismarckturms erfolgte aus Spendengeldern der Tübinger Studentenschaft. Vom ersten Kostenvoranschlag und dem Beschluss des Baus bis zur Fertigstellung stiegen die Kosten von 8.000 Mark innerhalb von acht Jahren auf 23.000 Mark. Für die Arbeiter kurz nach der Jahrhundertwende war der Bau des Bismarckturms reinste Handarbeit. Es gab keinen Kran und keine Betonmaschine.
Sechs Mann schleppten die schweren Steine auf Tragen und stapelten sie mit Hilfe von Flaschenzügen aufeinander. Für 30 Pfennig Stundenlohn schufteten die Arbeiter 12 Stunden am Tag. Der Tuffstein für den Bismarckturm wurde mit Pferdekarren aus Steinbrüchen in Gönningen und Seeburg herangeschafft. Für eine Tour war ein Fuhrwerk fast 20 Stunden unterwegs.
Auf dem Dach des Bismarckturms befand sich ursprünglich eine große Feuerschale. Diese wurde erst bei einer Renovierung 1999 entfernt. Am 7. Dezember 1907 wurde der Turm durch einen Fackelzug und einen Kommers der Tübinger Studentenschaft und mit Reden des Universitätsdirektors Ernst Koken und des Bürgermeisters Hermann Haußer eingeweiht.
Erst 1971 wurde der Turm für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Später wurde er infolge von Vandalismus und mehreren Bränden geschlossen und verfiel zunehmend. Nachdem 1999 ein Tübinger Ehepaar die Kosten für die Sanierung in Höhe von 64.000 DM übernahm, wurde das Bauwerk im Jahr 2000 wiedereröffnet – man konnte sich den Schlüssel bei der Stadtverwaltung ausleihen. Ab 2014 stand diese Option nicht mehr zur Verfügung und der Turm blieb für die Öffentlichkeit geschlossen. Im Herbst 2020 hat der Verein Tübinger Turmfreunde e.V. die Patenschaft für den Bismarckturm Tübingen übernommen.

EIN LOHNENDES AUSFLUGSZIEL

Luftaufnahme des Tübinger Bismarckturms
Luftaufnahme des Tübinger Bismarckturms Blick über den Schlossberg ins Ammertal Drohnenaufnahme des Tübinger Bismarckturms Sonnenaufgang über dem Tübinger Bismarckturm Blick über den Schlossberg ins Ammertal
Zu erreichen ist der Bismarckturm am besten zu Fuß – mit einem kleinen Spaziergang über den malerischen Schlossberg. Aber auch Parkplätze und eine Bushaltestelle sind in unmittelbarer Nähe vorhanden. Der Turm befindet sich an der Stelle, an der der Schlossberg in den Spitzberg übergeht. Den Zugang erlangt man über den Lichtenberger Weg.


Der Turm ist begehbar. Im Inneren befindet sich eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Bauwerks und zur kritischen Auseinandersetzung mit der Bismarckverehrung. Von der Aussichtsplattform eröffnet sich ein wunderbarer Rundumblick. Der Bismarckturm ist die einzige Stelle Tübingens von der aus sich gleichzeitig in das Neckartal und in das Ammertal blicken lässt.
Um das Bauwerk zu schützen, ist der Turm nur unter Aufsicht geöffnet. Die Öffnung ist abhänig vom Wetter und von den jeweils gültigen Regelungen zum Pandemieschutz. Diese variierenden Öffnungszeiten entnehmen Sie bitte der Tagespresse.
Außerdem besteht die Option, interessierten Besucherinnen- und Besuchergruppen einen Schlüssel für den Turmbesuch leihweise zur Verfügung zu stellen. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an:
Bettina Peters
c/o DIE KAVALLERIE GmbH, Rosentalstraße 8/1, 72070 Tübingen
Telefon: 07071 / 40729-0
Erreichbar: montags und mittwochs,  9:00 bis 15:00 Uhr

Tübinger Turmfreunde e.V.

c/o Bjørn Franke
Jakobsgasse 29
72070 Tübingen
Tel: 0 70 71 / 407 29 0
E-Mail: info@turmfreunde-tuebingen.de

 

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